Doktorarbeit: Jugendarbeitsschutz im Deutschen und Europäischen Arbeitsrecht

Jugendarbeitsschutz im Deutschen und Europäischen Arbeitsrecht

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Studien zur Rechtswissenschaft, Band 429

Hamburg , 358 Seiten

ISBN 978-3-339-10702-2 (Print) |ISBN 978-3-339-10703-9 (eBook)

Zum Inhalt

Im Grunde stellen Jugendliche in Deutschland eine weitestgehend gesunde Bevölkerungsgruppe dar. Gleiches gilt nach dem von der Europäischen Kommission herausgegebenen EU Youth Report 2012 auch für die Mehrheit der jungen Menschen in Europa. Das oberste Ziel eines modernen Arbeitsschutzes muss sein, junge Menschen, die noch ein ganzes Arbeitsleben vor sich haben, von Beginn ihrer Beschäftigung an durch vorbeugende Maßnahmen zu schützen und ihre Gesundheit zu erhalten und zu fördern.

Beinahe ein Fünftel der europäischen Bevölkerung bestand im Jahr 2009 aus jungen Menschen. Während auf rein nationaler Ebene die Staaten Irland, Zypern, Slowakei und Polen mit jeweils über 24 % die Liste anführen, liegt die Quote junger Menschen innerhalb der Gesamtbevölkerung in Deutschland bei 18 %. Gerade angesichts des demographischen Wandels und der damit verbundenen Alterung der Gesellschaft ist der Schutz bzw. Erhalt der Gesundheit junger Menschen noch bedeutender geworden und dementsprechend ernst zu nehmen.

Europaweit gewonnene statistische Erhebungen lassen allerdings erkennen, dass junge Beschäftigte im Alter zwischen 15 und 24 Jahren einem um 50 % höheren Unfallrisiko am Arbeitsplatz ausgesetzt sind als Erwachsene. Gründe hierfür liegen in ihrem geringeren Gefahrenbewusstsein infolge mangelnder Erfahrung und der Neigung, sich gerade zu Beginn ihrer beruflichen Karriere physisch und psychisch zu überfordern. Neben einer mangelnden Kenntnis von sicherheits- und gesundheitsrechtlichen Pflichten des Arbeitgebers und der Selbstüberschätzung ihrer eigenen Fähigkeiten, hinterfragen junge Menschen üblicherweise weniger. Ihnen fehlt das nötige Selbstvertrauen in einer für sie vollkommen neuen Umgebung, Fragen zu Themen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz offen anzusprechen. Gesundheitsbelastende Arbeiten lehnen sie nur selten ab, da ihnen die mit der Verrichtung verbundenen Gefahren gar nicht bewusst sind oder sie ihr körperliches Unvermögen, vor allem beim Tragen schwerer Lasten, aus Scham verschweigen.

Das gesetzgeberische Instrument zum Schutz dieser Personengruppe vor Überforderung, Überbeanspruchung und gesundheitlichen Gefahren am Arbeitsplatz hat im JArbSchG seine Verankerung gefunden. In diesem Gesetz sind die zentralen Bedingungen geregelt, die es bei der Beschäftigung von jungen Menschen bis zum Alter von 18 Jahren zu beachten gilt. Ob es sich dabei um ein Arbeits-, Ausbildungs- oder ähnliches Rechtsverhältnis handelt, ist für die Anwendung des JArbSchG unerheblich. Der Schritt von der Schule in die für junge Beschäftigte meist vollkommen neue Arbeitswelt soll ihnen durch den Jugendarbeitsschutz erleichtert werden.

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